Heute hat es endlich einmal wieder ordentlich geregnet! Das hat es effektiv seit dem Aufhängen des Kastens nicht und war der erste Belastungstest. Der Kasten scheint trocken geblieben zu sein, die Kamera hat aber leider etwas abbekommen. Sie sitzt ja außen an der Oberseite. Zunächst gab es einen Totalausfall der Kamera, nach einem Neustart ging sie aber wieder. Zur Sicherheit habe ich sie erst einmal abgeschaltet, damit sie trocknen kann. Sie hat nun einen zusätzlichen Regenschutz, schauen wir einmal wie es morgen aussieht.
In den letzten Tagen ist nicht besonders viel im Nest passiert. Die Blaumeisen haben sich nicht wieder blicken lassen und Frau Kohlmeise hat das Nest nun zu ihrem Stamm-Schlafplatz gemacht. Es wird noch allerlei weiteres Polstermaterial herangebracht, grundlegend wird das Nest sich aber wohl nicht mehr verändern. Als Video gibt es heute nicht einen Zusammenschnitt der Meisenbewegungen, sondern die minütlich aufgenommenen Bilder der Kamera. Mit 15 Bildern pro Sekunde abgespielt dauern drei Tage gar nicht so lange. Das Einschlafen an den ersten beiden Tagen habe ich leider nicht vollständig auf dem Video, da sich “motion” und “kodi” irgendwie nicht ganz vertragen. An Tag 3 ist das Video aber vollständig bis zur Dunkelheit.
Unsere Kohlmeise scheint die Nacht im Kasten verbracht zu haben, zumindest tat sich mal wieder relativ früh etwas, was man mangels Licht kaum erkennen kann. Um 5:50 verlässt sie das Nest aber zunächst für einige Zeit. Was wird der Tag wohl bringen?
Um Viertel nach 6 ist genug Licht da, sodass man unsere Kohlmeisendame wieder klar beim Nestbau beobachten kann. Es ist wohl noch nicht flauschig genug. Im Viertelstundentakt geht es weiter mit immer mehr Nistmaterial.
Um 7 würde die nächste Lieferung anstehen, es taucht aber niemand auf. Vielleicht eine Planänderung, wer will das schon so den ganzen Tag machen? Dann wieder 15 Minuten später regt sich etwas, doch, Überraschung, wer lächelt uns da im Kasten an? Nicht unsere altbekannte Kohlmeise, sondern eine Blaumeise hat sich irgendwie wieder in den Kasten verirrt. Ihr scheint das gemachte Bett ganz gut zu gefallen. Nur körperlich würde sie einer Kohlmeise etwas unterlegen sein, ich fürchte sie wird den Kohlmeisen das Nest nicht ohne weiteres abnehmen können.
Verstärkung hat sie aber auch gleich mitgebracht, wenn auch nur für den Bruchteil einer Sekunde.
Wenig überraschend wiederholte sich dann 15 Minuten später wieder exakt das gleiche Spiel. Wohnungsbesichtigung der Blaumeisen. Und 15 Minuten später nochmal das gleiche. Die scheinen eine gute Uhr zu haben. Aber halt, diesmal ist etwas anders.
Sie hat zwar nichts mitgebracht, dekoriert aber doch tatsächlich etwas um! Genau das gleiche Verhalten wie bei den Kohlmeisen. Da wird aber jemand enttäuscht sein, wenn die Kohlmeisen auftauchen…
Um 8 passierte ebenso wie um 7 erst einmal nichts, bis dann um Viertel nach 8, klar, die Kohlmeisendame mit weiterem Material auftaucht. Unklar, ob ihr etwas auffällt, aber hier wird stur weitergebaut. Auch in der folgenden Zeit am Vormittag, nun aber weniger regelmäßig.
Weiterhin gab es heute ein wenig technische Probleme. Das Kabel zur Kamera hat etwas Schaden genommen. Nicht draußen, wo man es vielleicht erwarten würde, sondern drinnen auf dem kurzen Weg zum Raspberry Pi.
Schuldige zu finden brachte nichts, es musste eine Lösung her. Zum Glück hatte ich noch ein zweites Kabel. Um es zu tauschen musste ich jedoch die Kamera vom Nistkasten abnehmen, wo sie zum Glück an der Außenseite angebracht ist. War kein großes Ding und die Meisen haben es auch fast nicht bemerkt. Nur zum Schluss der Aktion habe ich etwas Geschimpfe vernommen. Ursprünglich hatte ich die Kamera beim Blick auf das Live-Bild justiert, was nun an Ort und Stelle aber nicht möglich war. Entsprechend glücklich war ich als ich sah, dass sich die Position vom Nest auf der Kamera nur minimal verschoben hat. Kein Grund die Meisen noch einmal zu stören.
Trotz der geringen Störung hatte ich etwas Bedenken, dass das Nest nun gemieden wird. Um so froher war ich über eine Bewegung um kurz nach 5…
Blaumeisen?! Und wie zuvor etwas Kamera-affiner als ihre größeren Kollegen. Es blieb aber bei diesem Kurzbesuch, bis dann um kurz nach 7 Frau Kohlmeise wieder zum Schlafen kam. Das kann morgen ja heiter werden. Gute Nacht!
In den letzten Tagen hat sich unsere Meisendame abends schon immer mal für ein kleines Nickerchen hingelegt, ist dann aber nach einigen Minuten doch wieder weggeflogen. Heute sah das anders aus, scheint so als will sie die erste Nacht im neuen Nest verbringen. Mangels (Infrarot-)Licht kann man sich aber natürlich nicht ganz sicher sein…
Heute war es so weit, der Grundausbau mit Moos scheint abgeschlossen zu sein, denn es wurden die ersten Federn in den Nistkasten gebracht. Alle haben sich sehr gefreut das zu beobachten, zeigt es doch, dass wir dem fertigen Nest näher kommen. Alle hatten sehr viel Spaß in den letzten Tagen schon Federn im Garten zu sammeln und in der Nähe vom Nistkasten zu verstreuen. Mal sehen wie es morgen weitergeht.
Heute sah es zunächst so aus, als wenn unser Meisenpaar schon ganz glücklich mit dem Zustand vom Nest wäre. Es wurde nur etwas herumgepickt und es waren immer mal wieder beide gleichzeitig im Kasten. Dann aber legte unsere Meisendame noch einmal richtig los und holte riesige Mengen weiteres Moos herbei. Da gibt es noch viel zu sortieren!
Heute hat unseren Meisenpärchen bereits um 5:30 mit dem Nestausbau begonnen und bis kurz nach 7 relativ regelmäßig weiter Material herangeschafft, was dann bis 9 etwas abebbte. Naja, eigentlich war es sie, die das erledigt hat, er hat sich nur zwischendurch immer mal blicken lassen und etwas im Nest herumgestochert. Es sah so aus, als wolle er auch etwas beitragen, wusste aber nicht genau, wie es geht. Sie ist diejenige, die Material heranbringt und auch deutlich aktiver beim “Innendesign”.
Später kam er (Bild) dann noch zweimal vorbei, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist. Arbeit? Bloß nicht! Bisher besteht das Nest, soweit zu erkennen, ausschließlich aus Moosfasern.
Für die anfänglich angedachten Blaumeisen wäre der Nistkasten vermutlich ganz passend, für die doch deutlich größeren Kohlmeisen wird es etwas eng. Aber zum Glück ist der Kasten ja hoch genug, Stapeln in der dritten Dimension ist die Lösung!
Und eigentlich müssen ja auch keine zwei ausgewachsenen Vögel zur gleichen Zeit im Kasten sein. Je nach Anzahl des Nachwuchses wird es dann aber vermutlich doch eng. Aber mal sehen, ob wir überhaupt so weit kommen. Die Stapelei hat er (unten) nicht lange über sich ergehen lassen und hat das Häuschen fluchtartig verlassen. So konnte sie sich in Ruhe dem Aufhübschen des Nests widmen.
Der Nestbau ging heute schon sehr früh los, daher im Video leider etwas dunkel.
Heute gab es anscheinend wichtigere Dinge zu tun als am Nest zu bauen, es war nicht besonders viel los. Vielleicht bekommen die Vögel das mit den komischen Wochentagen auch irgendwie mit. Heute ist Sonntag. Dennoch unten das Video.
Heute wurde fleißig weiter Moos in das zukünftige Nest gebracht. Interessanterweise wurde dabei nicht die Strategie verfolgt zunächst einen großen Berg an Material anzulegen, sondern es wurde sogleich auf die Zielform hingearbeitet. Entsprechend wurde das Moos mit viel Liebe zum Detail hin und hergezupft. Im Video zu sehen mit 8-facher Geschwindigkeit, um das in überschaubarer Zeit ansehen zu können.
Eine dabei immer wieder zu sehende Bewegung ist das leichte Ausbreiten der Flügel und gleichzeitige Hin- und Herbewegen in der Mitte vom Nest. Scheint beim Bilden der Mulde in der Mitte ganz nützlich zu sein. Da merkt man doch wie gut es ist Hände zu haben…
Zwischenzeitlich waren übrigens auch mal beide gleichzeitig im Häuschen, sie haben es ganze drei Sekunden zusammen ausgehalten. Das muss Liebe sein!
Unterscheiden kann man die beiden eigentlich ganz gut. Beim ihm (oben im Bild oben links) sind die Federn am Kopf doch ein ganzes Stück dunkler. Und der Streifen am Bauch ist breiter, bei ihr ist er teilweise unterbrochen (siehe Bild unten). Außerdem ist ihr “Nacken” deutlich heller, was beim Herumstochern im Nest besonders gut auffällt. Aber auch das Verhalten ist natürlich unterschiedlich. Ihn habe ich noch nicht mit Nistmaterial im Schnabel gesehen und auch beim Aufenthalt im Nest ist er eher am Schauen als am Umbauen.
